Laufzeit: 01/2019 – 12/2022 (durchgehend seit 01/2011)
In Deutschland lebten 2019 etwa 21,6 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, was einem Bevölkerungsanteil von 26 Prozent entspricht. In den vergangenen Jahren verzeichnet Deutschland eine zunehmende Einwanderung aus EU-Ländern und Bürgerkriegsgebieten. Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz wurde der rechtliche Rahmen für Einwanderung insbesondere aus Drittstaaten erweitert. Eine qualifikationsadäquate Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Migrationsgeschichte ist der zentrale Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe in der Migrationsgesellschaft. Hier besteht nach wie vor Handlungsbedarf: Aus vielfaltigen Gründen sind Personen mit Migrationsgeschichte stärker von Arbeitslosigkeit betroffen und arbeiten häufiger unterhalb ihrer Qualifikation als Personen ohne Migrationsgeschichte.
Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung“ zielt darauf die Potenziale der hier lebenden Menschen mit ausländischen Berufsqualifikationen besser zu nutzen und mehr Fachkräftezuwanderung zu ermöglichen. Mit bundesweit etwa 400 Teilprojekten unterstützt es Eingewanderte durch Beratungen und Qualifizierungen bei der Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen. Zudem trägt es mit Informationsveranstaltungen und Schulungen dazu bei, interkulturelle Kompetenz bei den Arbeitsmarktakteuren aufzubauen und Diskriminierungen abzubauen. Seit 2020 unterstützt das Programm die Umsetzung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes. Ziel ist es, regional und lokal abgestimmte Konzepte zur Fachkräftesicherung aufzubauen und Angebote zur Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft für Eingewanderte besser miteinander zu verzahnen.
Seit 2011 ist die ebb als Träger des Multiplikatorenprojekt im Förderprogramm IQ und in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) für die bundesweite Koordinierung des Programms verantwortlich. Ebb unterstützt das BMAS bei der Programmsteuerung, fördert die Zusammenarbeit der Programmakteure und ist für die bundesweite Öffentlichkeitsarbeit und den Ergebnistransfer verantwortlich.
Als Multiplikatorenprojekt bearbeitet ebb verschiedene Aufgabenbereiche:
- Um den Fachaustausch und den Transfer guter Praxis zwischen den Programmakteuren zu gewährleisten, wurden Instrumente für das Wissensmanagement aufgebaut u.a. eine Projektdatenbank in der alle 400 Teilprojekte des Programms stets aktuell erfasst sind. Zudem wurde ein Verfahren zur Identifizierung und Auswahl guter Praxis etabliert. Für die programminterne Vernetzung werden regelmäßig Veranstaltungen wie z. B. Netzwerkforen organisiert.
- Zur Bekanntmachung der Programmergebnisse in der Fachöffentlichkeit und bei den Zielgruppen wird die Programmwebsite www.netzwerk-iq.de sowie Social-Media Kanäle redaktionell bearbeitet und das Fachmagazin „IQ konkret“ herausgegeben. Zudem werden zielgruppenspezifisch weitere Produkte erarbeitet u.a. IQ Fact Sheets, Themendossiers, IQ Good Practices. Ebb vertritt das Programm zudem mit Messeständen und Vorträgen bei Veranstaltungen und Konferenzen.
- Für die Programmbewertung und -steuerung hat ebb ein Monitoringsystem entwickelt, das die IQ Angebote in den Handlungsschwerpunkten „Interkulturelle Kompetenzentwicklung der zentralen Arbeitsmarktakteure“, „Regionale Fachkräftenetzwerke – Einwanderung“ und der Programmlinie „Faire Integration“ erfasst. Die Ergebnisse werden in Berichten und IQ Fact Sheets regelmäßig aufbereitet.
- Mit dem Ziel das Förderprogramm IQ in der internationalen Fachöffentlichkeit bekannt zu machen und interessante Ansätze für das Förderprogramm zu nutzen, wird die Vernetzung mit internationalen Partnern betrieben. Unter anderen bereitet ebb internationale IQ Good Practice auf und führt dazu Webinare durch.
- Ebb unterstützt das BMAS zudem bei der fachliche Begleitung der Projektumsetzung indem es jährliche Ziel- und Arbeitsplanungen und Projektfortschrittsgespräche mit den Koordinationen der Netzwerke in den Bundesländern durchführt und deren Ergebnisse aufbereitet.
Ergebnisse der Projektarbeit sind zahlreiche Produkte der Öffentlichkeitsarbeit wie das Fachmagazin IQ Konkret, IQ GoodPractice-Informationsblätter, IQ Fact Sheets und Themendossiers sowie die Programmwebsite netzwerk-iq.de. Im Bereich Monitoring entstehen zudem Berichte zur Programmumsetzung.
Bei der Projektumsetzung arbeitet ebb eng mit den Programmakteuren zusammen, insbesondere mit den fünf IQ Fachstellen, die jeweils migrationsspezifische Themen bearbeiten und den 16 Landeskoordinierungen, die für die Programmumsetzung in den Bundesländern verantwortlich sind.
Weiterführende Informationen unter:
https://www.netzwerk-iq.de
Das Projekt erhält Fördermittel des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) sowie des Europäischen Sozialfonds (ESF). Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).